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Projekt: Einsiedlerkrebs-Computer

Neues Leben in alten Gehäusen!

Kurzfassung:

Alt-PCs neu installieren und wegschenken

Ansatz

Computer zu entsorgen, ist für viele Firmen ein Problem. Die Daten müssen verlässlich gelöscht werden, sie müssen abtransportiert und entsorgt werden. Alle drei Schritte kosten Geld.
Häufig sind solche Geräte noch funktionstüchtig oder wären mit wenig Aufwand wieder zu reparieren. Die Gründe dafür, dass das Gerät weggeworfen werden soll, sind immer die­selben: zu langsam oder nicht mehr kompatibel.

Umwelt-Problem

Ein Gebraucht-PC auf Halde ist außerdem äußerst umweltfeindlich; er ist eine wahre Gift­schleuder.
Computerschrott

Abbildung: Computerschrott. Besonders die Flammschutz-Chemikalien, die in den meisten PCs enthalten sind, sind giftig und gefährlich.

 

Ein „Markt“

Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die gern einen PC hätten, aber den Kaufpreis nicht aufbringen können. Zudem fürchten sie Folgekosten. Allerdings wäre ein DSL-Anschluss häufig vorhanden, da er meist zusammen mit den billigsten Flatrates automatisch geschal­tet wird.
Freie und kostenlose Software lässt sich heute auch von Anfängern und selbst totalen Computerlaien ebenso erfolgreich benutzen wie teure kommerzielle Programme, für die ständig neue Lizenzen fällig sind. Zudem ist sie im Betrieb sicherer.

Also:

So entstand die Idee Einsiedlerkrebs-PC: Firmen, die einen (oder mehrere) Computer spenden, gewinnen auf mehrfache Weise:

  • Geldersparnis: der PC wird verlässlich und günstig entsorgt
  • Werbevorteil: die Firma wird in eine Spender-Liste aufgenommen und erhält dadurch kostenlose Online-Werbung (gleich doppelt: social sponsoring und Umweltschutz)
  • viraler Werbevorteil: die Geräte werden mit dem Logo der Firma versehen und wer­ben so für den Spender

Umwelt-Gesichtspunkte

Alte Computer sind nicht immer, aber sehr oft im Energieverbrauch günstiger als neue Ge­räte. Dabei sind sie für Büro-Software und für die Nutzung des Internet, ja selbst für Musik­wiedergabe und Online-Video ebenso gut zu verwenden wie hochmoderne Geräte. Je länger sie benutzt werden, desto besser wird außerdem die Umweltbilanz: auf der Müll­halde oder auf der „grünen Wiese“ in der dritten Welt sind sie ein reiner Umweltschaden.

Zur Vorgeschichte

Computer zu verschenken, begann vor gut zwölf Jahren als Hobby. Die freie Software wurde immer besser. Die Testpersonen (auch Kinder) kamen damit gleich gut oder besser zurecht wie mit teuren Kommerz-Produkten. Es zeigte sich immer mehr, dass die Idee der längeren Nutzung gut funktioniert, und dass sie es verdient, auf ein neues Level gehoben zu werden. Naturwerbung übrigens wird auf Computern betrieben, die mehr als acht Jahre als sind, und alle Texte werden mit freier Software verfasst. Das Konzept ist getestet und funktioniert. Um Transparenz und Kontrolle herzustellen, werden Computer, die Fir­men spenden, über eine gemeinnützige Organisation an die Abnehmer abgegeben.

Ausblick

Von diesem Projekt können buchstäblich alle profitieren: Firmen gewinnen Werbung, die Umwelt gewinnt, und sozial Schwache fallen nicht durch die Maschen der Informationsge­sellschaft. Die Idee ist da, das Know-How ist da, erste Firmen melden sich.
Könnte funktionieren.

Literatur

Siehe c´t 17 / 2010, S. 68 ff: Giftschleuder PC.

Eines der Hauptprobleme ist die Vergiftung von Menschen in Entwicklungsländern, die sich bei der Endverwertung der Geräte hochgiftigen Substanzen aussetzen.

 

 

 

 

 
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Foto: (cc-by) Herrliches Ravensburg